Kuba braucht Herzschrittmacher: Erfolgreiche Aktion
Dies ist ein aussergewöhnliches Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu konkreten und positiven Ergebnissen führen können.
Nach dem dringenden Aufruf des kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft «Kuba braucht Herzschrittmacher» Ende April diesen Jahres, wurden im deutschsprachigen Raum mediCuba-Europa, die Humanitäre Cuba Hilfe und die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba aktiv. Innerhalb kürzester Zeit konnten Herstellung, Kauf und Überbringung der Herzschrittmacher durch MediCuba Europa organisiert werden. Parallel lief die Spendenkampagne aller drei Organisationen an und führte, ebenfalls in kurzer Zeit, zu einem hohem Spendenaufkommen. Auch die Sektion Zürich des VSC hat 500 Franken für einen Herzschrittmacher gespendet.
Bis Ende Juni 2024 waren die ersten 50 Einkammer-Herzschrittmacher in Kuba eingetroffen und konnten das das Leben von Patienten, die sie dringend benötigen, verbessern. Am 12. Juli berichtete die kubanische Nachrichtenagentur, dass mehr als 300 Herzschrittmacher die kardiologischen Einrichtungen erreicht haben und Patienten in fünf Krankenhäusern versorgt werden konnten.
Prensa Latina berichtete in ihrem Beitrag auch über die zeitgleich in den USA von Solidaritätsgruppen gestartete Spendenkampagne. Die Initiative in den Vereinigten Staaten wird dort von der gemeinnützigen Organisationen Global Health Partners (GHP) koordiniert und wird u. .a. vom National Network on Cuba, der Saving Lives Campaign und Struggle la Lucha unterstützt.
Im Würgegriff der US-Blockade
Nach Recherche und Auskunft von Golbal Health Partners müssen derzeit herzkranke Kubaner drei Jahre auf Herzschrittmacher warten, weil die USA das Land durch ihre Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade daran hindern, diese Geräte auf dem Markt zu kaufen. Noch immer müssen zur Zeit etwa 70 ältere Kubanerinnen und Kubaner stationär überwacht werden, bis sie einen Herzschrittmacher erhalten haben, während der Gesamtbedarf an Schrittmacher im Land auf etwa 1.500 Patientinnen und Patienten geschätzt wird.
Insbesondere die Aufnahme Kubas in die US-Liste der mutmasslichen «Förderer des Terrorismus» behindert den Zugang des Landes zum internationalen Bankensystem und schränkt die Versorgung mit Devisen ein. Sie behindert auch die Möglichkeit, auf einem von der US-Industrie beherrschten Markt, Herzschrittmacher von internationalen Anbietern zu beziehen. Die Auswirkungen dieser Blockade auf das kubanische Gesundheitssystem stellen immer wieder schwierige Hindernisse dar, z. B. in Bezug auf die Beziehungen zu Lieferanten, Importe und den Zugang zu nahe gelegenen Märkten sowie die hohen Transportkosten.
Eines der barbarischsten Beispiele der letzten Jahre, war die Blockade von medizinischem Material während der Corona-Pandemie. Selbst die Beschaffung von überlebensnotwendigen Beatmungsgeräten, sowie von Spritzen und Kanülen zur Immunisierung der Bevölkerung mit den von Kuba selbst entwickelten Covid-19-Impfstoffen, wurde durch die USA verhindert. Der internationalen Solidaritätsbewegung und ihrer “Spendenkampagne zur Beschaffung von Spritzen und Kanülen”: war es massgeblich zu verdanken, dass die kubanische Bevölkerung gegen das Virus geschützt werden konnte.
«Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche» (Che Guevara)
In einem Interview mit Prensa Latina bezeichnete Bob Schwartz, Vizepräsident von GHP, das Projekt als eines der wertvollsten Projekte, die GHP in den drei Jahrzehnten seiner Tätigkeit in dem Antillenstaat gefördert hat. Laut Schwartz, wurde das angestrebte Spendenziel 150 000 in drei Monaten zu erreichen, bereits nach 2 Monaten mit einer Summer von 187.000 $ überschritten. Das neue Spendenziel sind jetzt 250.000,- $ und zudem hat sich das Canadian Netzwork on Cuba der Kampagne angeschlossen.
Auch die Humanitäre Cuba Hilfe und mediCuba können von einer erfreulichen Resonanz auf die Aufrufe berichten. “Dies ist ein aussergewöhnliches Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu konkreten und positiven Ergebnissen führen können.”, so Dr. Klaus Piel von der Humanitären Cuba Hilfe über die bisherigen Erfolge.
Das noch im Mai utopisch erschienene Ziel, 1500 Patientinnen und Patienten, die dringend benötigten Operationen zu ermöglichen, sprich mindestens eine dreiviertel Millionen € zu sammeln, hat sich Dank internationaler Solidarität von einem vermeintlich unmöglichen Versuch, einer realistischen Perspektive angenähert. “Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche”
Wir rufen weiterhin auf, die Spendenkampagne zu unterstützen, weiter zu verbreiten und somit den betroffenen Patienten und ihren Angehörigen in Kuba ihre Hoffnung auf eine Operation Wirklichkeit werden zu lassen. Wir bitten um Weiterverbreitung des Aufrufs per Flugblatt, über Eure email-Verteiler und über “X” (Twitter), Facebook und Instagram.
Effektiver und schneller: Überbringung der Herzschrittmacher
Zwischenzeitlich konnte der Erwerb von Herzschrittmachern in Europa an den aktuellen Bedarf weiter angepasst werden. Der Bedarf in Kuba ist: 54 Prozent 2-Kammer-SM, 39 Prozent Einkammer-SM und 7% Dreikammersysteme. Je nach Typ belaufen sich die Kosten zwischen 500 und 900 € je Schrittmacher.
Das Spendenbarometer der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba hat inzwischen die 100 000-Euro-Marke überschritten. Um die Spendenweiterleitung und den Erwerb zu beschleunigen, bitten wir darum, auf das Konto der Humanitären Cuba Hilfe zu spenden. Online-Spenden bitte über das Konto der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba.
Humanitäre Cuba Hilfe (HCH)
Sparkasse Dortmund
IBAN: DE52 4405 0199 0091 0160 36
Stichwort: Schrittmacher
Online-Spenden: https://secure.spendenbank.de/form/2066?langid=1
Weitere Informationen und updates: Kuba braucht Herzschrittmacher
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, 25.08.2024