Fidel und Che
sektion zürich

Die Schweizer Banken führen Krieg gegen Kuba: Lassen wir das nicht durchgehen!

Wenn am kommenden 7. November die Schweiz in der UNO-Voll­ver­samm­lung wie «selbst­ver­ständ­lich» der Resolution gegen den Fort­bestand der US-Blockade gegen Cuba zustimmen wird, sei daran erinnert, dass sich mit der schwei­zeri­schen Post­Finance ein staat­liches Unter­nehmen eben diesem von den USA seit 60 Jahren praktizierten, und immer weiter ver­schärf­ten Boy­kott­mass­nahmen an­geschlos­sen hat – eine Preis­gabe der Sou­verä­ni­tät, ein Knie­fall vor dem «fremden Rich­ter» in Wa­shing­ton – eine Folge der «neuen» Aussen­politik von Bundesrat Cassis (FDP).

Damit wird der US-Würgegriff gegen Kuba ein weiteres Mal auf die internationale Ebene ausgedehnt und servil nachvollzogen. Das gilt nun nicht mehr nur seitens der Grossbanken wie UBS und CS, sondern auch für sämtliche einst so stolzen Schweizer Banken, also auch seitens ZKB, Raiffeisen, AlternativBank und seit dem 2. Oktober 2019 auch die Migros Bank («das soziale Kapital»):

hola compañer@s!
Am 2. 10. 2019 wollte ich ein Konto auf der Migros Bank eröffnen, es wurde mir versichert, dass man Geld (Euro) nach Cuba überweisen kann. Heute waren wir zur Kontoeröffnung auf der Migros Bank und man sagt uns, es sei seit dem 4. Tag keine Geldüberweisung nach Cuba mehr möglich. Ich habe dann nochmals angerufen und es wurde mir bestätigt, dass am 4. Oktober von einem Tag auf den andern wegen des US-Boykotts die Geschäftsbeziehung zu Cuba beendet wurde. Schon sehr ungeheuerlich, was hier abgeht!
Kämpferische Grüsse, Gion


…und die Bank Cler AG (ehemals genossenschaftliche Zentralbank) legt noch eins drauf und praktiziert den Boykott auch innerschweizerisch! Der VSC hat einem Mitglied folgende Kopie eines Mails an Bank Cler erhalten:

Guten Tag Herr von Bargen
Da die heutige Ablehnung meiner Zahlung von Fr. 100.– durch die Bank Cler an die «Vereinigung Schweiz-Cuba», einem legalen Verein nach Schweizer Recht mit Sitz in der Schweiz, für mich grundsätzliche Fragen aufwirft, bitte ich Sie um die schriftliche Begründung dieses massiven Eingriffes, auch auf meine persönliche Freiheit!
Freundliche Grüsse
Robert X.


Und das ist die Antwort von Bank Cler:

…Die zunehmende Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften sowie die damit verbundene Rechts- und Reputationsrisiken im internationalen Zahlungsverkehr haben uns bewogen, unsere Geschäftspolitik entsprechend anzupassen…
ganzes Schreiben


So eine Unverfrorenheit! Wo sind die «gesetzlichen Vorschriften», welche die Bank Cler daran hindern, sogar im Binnen-Zahlungsverkehr Überweisungen abzuwickeln?

Das lassen wir nicht auf uns sitzen. Zum Thema PostFinance sind zurzeit mehrere Interpellationen im Nationalrat hängig. Doch wir rufen alle auf, sich bei ihren Banken bemerkbar zu machen. Protestiert, interveniert beim zuständigen Sachbearbeiter, lasst diese unerhörten Blockademassnahmen nicht einfach so durchgehen! Vor allem Bank Cler sollte das zu spüren bekommen: Aus der Zeit, da sie noch eine genossenschaftliche Einrichtung war und im Rahmen des sogenannten «Gewerkschaftssparens» Gewerkschaftsmitgliedern einen Vorzugszins geboten hatte, haben wohl Tausende von Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter noch immer ein Konto bei dieser Bank. Diese Tradition ist endgültig aufgebraucht – Zeit, die Konsequenzen zu ziehen!

Zürich, 9.10.2019, VSC Zürich